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2016-11-15 14:06:00 CET

More Than Sports: Ein Großer wechselt die Seiten

Ciao und Ciao Paulao

Adrian Carambula ist ein bisschen traurig. Am Freitag postete der italienischen Beach-Volleyball-Nationalspieler ein Bild von sich und seinem Coach Paulao (Paulo Moreira) in inniger Umarmung vereint auf Instagram. So nah werden sich die beiden Männer in Zukunft nicht mehr kommen, denn Paulao verlässt den italienischen Verband nach fünf Jahren und wird Beach-Volleyball-Trainer in Israel.

Die Beziehung zwischen dem 47-jährigen Brasilianer, und seinem 19 Jahre jüngeren Schützling war eine besondere. „Du warst wie ein Vater für mich“, schreibt Adrian. Ein Vater, der ihm zeigte, wie man siegt. Adrian Carambula, der in Uruguay geboren wurde und lange in den USA lebte, bevor er nach vielen Irrungen endlich international für Italien antreten durfte, erregte enormes Aufsehen bei seinem ersten World-Tour-Auftritt 2015 in Moskau mit Alex Ranghieri. Nur eine Woche später gewann das Duo Ranghieri/Carambula unter der Leitung von Paulao Bronze beim ersten Major in Poreč.

Paulao.... It is hard to accept that we are parting ways. A lot of people would think that you were my coach, and they were obviously right. But it was much bigger than that. Your love, your hugs, your slaps in the face and our laughs together felt more like the ones a father and son share. And because of that, this journey has been an unforgettable one. So thank you for being humble, honest, for putting family always first, for sharing this game with so much passion and for showing me what it takes to win. It's what makes you a champion. It's what makes YOU. Ti voglio un gran bene, Pa. Hasta la vista.. Adri-

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Auf die Frage, wie dieser Erfolg in so kurzer Zeit zu bewerkstelligen sei, zeigte Paulao nur lächelnd auf seine Spieler. Der Brasilianer hält sich mit öffentlichen Reden gern zurück, er lässt lieber Taten sprechen: Von 1987 bis 2003 war Paulao mit Paulo Silva und Jefferson Bellaguarda selbst überaus erfolgreich auf der World Tour aktiv, gewann sieben Turniere, 1997 die Weltmeisterschaft in Los Angeles.

Diese Siegermentalität überträgt er auf seine Spieler. Unvergessen ist vor allem der Moment, als Alex Ranghieri nach dem Finaleinzug bei der Europameisterschaft in Klagenfurt 2015 auf die Tribüne sprang, um seinen Coach zu herzen. Der hingegen ist stets die Ruhe selbst, sogar beim Warm-up hat er noch die Lockerheit, für die Kamera zu posieren.

Das Aufwärmen war ohnehin nie die Lieblingsbeschäftigung Paulaos. Während seiner aktiven Zeit, traf ihn der eine oder andere freiwillige Helfer. Der Klagenfurter Regen animierte den Brasilianer nicht zur körperlichen Ertüchtigung, trotzdem gelangen ihm zwei Bronzemedaillen und ein vierter Platz beim populärsten Turnier der World Tour.

Der siegesgewisse Mentor Paulao und sein Schüler Adrian Carambula (Credit: Hansi Huber)Der siegesgewisse Mentor Paulao und sein Schüler Adrian Carambula (Credit: Hansi Huber)

Erfolg Made in Itlay

Nun verabschiedet sich Paulao, der den legendären Mike Dodd aus den USA 2012 als Italiens Cheftrainer beerbt hatte. Seitdem hat sich viel getan in Italien: neben sieben Goldmedaillen sammelten die Frauen und Männern auch elf Mal Silber und zehn Mal Bronze auf der World Tour, plus zwei EM-Titel von Paolo Nicolai und Daniele Lupo. Deren Trainer, Matteo Varnier , könnte fortan die technische Leitung der italienischen Auswahl übernehmen, er hat aber bislang noch kein Angebot vom Verband erhalten. „Ich weiß bisher nur, dass ich Trainer von Daniele und Paolo bleibe“, sagt Matteo. Die Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele bleiben also ihrem Erfolgsrezept treu, während für Carambula/Ranghieri ein neuer Trainer gesucht wird. Paulao geht nach Israel und will das Duo Sean Faiga/Ariel Hilman in neue Spähren führen.

Der italienische Verband sagt „Adeus Paulao“, wir sagen „viel Glück“ und schauen voller Spannung nach Israel.

Srdjan Veckov ist neuer Trainer der polnischen Frauen

Auch Polen sollte man zukünftig im Blick behalten. Hier startet Srdjan Veckov als neuer Nationaltrainer der Damen. Veckov, 36, der von 2014-2016 das deutsche Nationalteam Karla Borger und Britta Büthe betreute, ist für seine akribische Arbeitsweise bekannt. Gelernt hat der Serbe sein Handwerk an der Sporthochschule Belgrad, wo er sich zum Diplom-Volleyballtrainer ausbilden ließ. 50 Trainer werden dort innerhalb eines Kurses geschult. „Das Studium ist wirklich erstklassig, allerdings ist es so, dass wir viel mehr Trainer als Trainerjobs in Serbien haben“, sagt er. 

Im Gespräch mit Srdjan Veckov, Karla Borger (rechts) und Britta Büthe ist viel Temperament im Spiel. (Credit: Hansi Huber)Im Gespräch mit Srdjan Veckov, Karla Borger (rechts) und Britta Büthe ist viel Temperament im Spiel. (Credit: Hansi Huber)

Viele gehen daher weg und tragen ihr Wissen in andere Länder. So auch Veckov, den es nach seinen vier Jahren als Beach-Volleyball-Nationaltrainer von Serbien in den Libanon zog, wo er Hallentrainer war, bevor er Borger/Büthe durch den harten Qualifikationsprozess zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro führte. Jetzt dürfen Kinga Kolosinska and Monika Brzostek, die in Rio wie Borger/Büthe Platz neun belegten, von seinen Fähigkeiten profitieren.

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